1928 Vienna, Austria - 2009 Vienna, Austria
Geboren 1928 in Wien, prägten ihn die Erfahrungen von Krieg und NS-Zeit, die er als Jugendlicher miterlebte – Erlebnisse, die tief in sein künstlerisches Werk eingeschrieben sind. Nach einer Ausbildung zum Zahntechniker wandte er sich der Kunst zu und begann 1946 ein Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien. Zunächst studierte er Malerei, wechselte später zur Bildhauerei in die Klasse von Fritz Wotruba.
Hrdlickas Werke zeichnen sich durch eine kompromisslose, expressiv-figürliche Sprache aus. Seine Skulpturen, Zeichnungen und Grafiken setzen sich mit politisch und gesellschaftlich brisanten Themen auseinander: Krieg, Faschismus, Machtstrukturen, Religion und menschliches Leid. Körperlichkeit und emotionale Wucht werden bei ihm zu Ausdrucksmitteln einer klaren Haltung: Kunst als Widerstand, als Form des Erinnerns und als moralische Stellungnahme.
Der internationale Durchbruch gelang ihm 1964 mit seiner Teilnahme an der Biennale von Venedig. Es folgten zahlreiche Ausstellungen in Europa sowie wichtige öffentliche Aufträge. Zu seinen bedeutendsten Arbeiten zählt das „Mahnmal gegen Krieg und Faschismus“ am Wiener Albertinaplatz – ein Denkmal, das bis heute als provokantes Zeichen gegen das Vergessen wirkt.
Auch als Pädagoge war Hrdlicka überaus engagiert. Er lehrte an renommierten Kunstakademien in Stuttgart, Hamburg, Berlin und ab 1989 an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Die figürliche Darstellung war für ihn stets ein künstlerisches Bekenntnis – ein bewusster Gegenpol zur abstrahierenden Moderne.
Für sein umfangreiches Werk wurde Hrdlicka vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Max-Pechstein-Preis. Seine Arbeiten sind in zahlreichen öffentlichen Sammlungen und an prominenten Orten im öffentlichen Raum vertreten.
Alfred Hrdlicka verstarb 2009 in Wien. Zurück bleibt ein beeindruckendes künstlerisches Vermächtnis – unbequem, provokativ, politisch und zutiefst humanistisch. Seine Kunst ist und bleibt ein eindringlicher Appell, die Vergangenheit nicht zu verdrängen und Verantwortung für die Gegenwart zu übernehmen.
Born in 1928 in Vienna, Alfred Hrdlicka was deeply shaped by the experiences of war and the Nazi era, which he lived through as a teenager—events that left a lasting imprint on his artistic work. After initially training as a dental technician, he turned to art and began studying at the Academy of Fine Arts in Vienna in 1946. He started with painting before switching to sculpture in the class of Fritz Wotruba.
Hrdlicka’s work is defined by an uncompromising, expressively figurative language. His sculptures, drawings, and prints confront politically and socially charged themes: war, fascism, power structures, religion, and human suffering. Physicality and emotional intensity become tools of artistic conviction—art as resistance, as a form of remembrance, and as a moral statement.
He achieved international recognition in 1964 with his participation in the Venice Biennale. This marked the beginning of numerous exhibitions across Europe and significant public commissions. One of his most prominent works is the Monument Against War and Fascism at Vienna’s Albertinaplatz—an enduring and provocative symbol against forgetting.
Hrdlicka was also a dedicated teacher. He held teaching positions at prestigious art academies in Stuttgart, Hamburg, and Berlin, and from 1989 onward at the University of Applied Arts in Vienna. Figurative representation was always a core artistic principle for him—a conscious counterpoint to the dominant abstract tendencies of his time.
For his extensive body of work, Hrdlicka received numerous awards, including the Max Pechstein Prize. His artworks are part of many public collections and can be found in prominent locations in the public sphere.
Alfred Hrdlicka passed away in Vienna in 2009. He left behind a powerful artistic legacy—uncompromising, provocative, political, and deeply humanist. His art remains a compelling call to remember the past and to take responsibility for the present.
Herbert Brandl
"Ohne Titel", 2021
Acryl auf Leinwand
250 x 250 cm
"Untitled", 2021
Acrylic on canvas
250 x 250 cm
Herbert Brandl
"Ohne Titel", 2021
Acryl auf Leinwand
170 x 218 cm
"Untitled", 2021
Acrylic on canvas
170 x 218 cm
Herbert Brandl
"Ohne Titel", 2021
Acryl auf Leinwand
60 x 40 cm
"Untitled", 2021
Acrylic on canvas
60 x 40 cm